Antanas Sutkus
Biographie
1939 geboren in Kluoniskiai, Litauen
1958- 1964 Studium derJournalistik, Universität Vilnius
1960 -1962 Arbeit für die Zeitschrift "Literatura ir menas" (Literatur und
Kunst)
1969 Gründer / Leiter der litauischen Gesellschaft für Fotografie
1996 Präsident der Gesellschaft litauischer Kunstfotografen
Die künstlerische Fotografie wurde Ende der 1960er Jahre durch Antanas Sutkus bewegende und realitätsnahe Fotografien stark beeinflusst. Eine große Rolle spielte dabei auch seine charismatische Persönlichkeit. Er hat eine rege Ausstellungstätigkeit entwickelt und die litauische Fotografie bekannter gemacht.
Mit seinen Werken geht er auf eine ungewöhnliche offene Art um. Er hat an unzähligen Ausstellungsstätten seine Fotografien gezeigt - nicht nur in Museen und Galerien, sondern auch in Ministerien, Fabriken und Schulen. In den 1950er Jahren begann Sutkus die Menschen seines Landes zu fotografieren. Jahrzehnte lang arbeitete er an seinem nie abgeschlossene Zyklus: Menschen aus Litauen. Sein Ziel dabei war und ist es, die wertvollen Augenblicke festzuhalten, die sich im Anblick von Natur und Menschen bieten. Die Grenzen zwischen "informativer" und "künstlerischer" Fotografie sind dabei fließend. Nicht die pure Dokumentation fasziniert ihn, sondern das innere Wesen der Menschen mit all seiner Freude, Einsamkeit, Leid und Mitgefühl. Kinder, Jugendliche und der "durchschnittliche" Mensch sind seine bevorzugten Themen. Heute gelten seine Arbeiten als fotografischer Rechenschaftsbericht über eine soziale, politische Epoche seiner Zeit.
Mit 76 Jahren ist er einer der meist prämierten Fotografen Litauens. Seit den 1980er Jahren wurde für Sutkus die
Arbeit im eigenen Archiv immer wichtiger. Er untersucht dabei das eigene und das kollektive Gedächtnis, um über Bilder die Vergangenheit zu rekonstruieren. Manches was früher nebensächlich
erschien, erhält mit dem historischen Abstand eine neue bis dahin ungeahnte Dimension.
Preise:
1997 Gediminas Orden 4. Grades
1998 Staatspreis für Kunst
2001 Hasselblad-Stipendium, für die Aufarbeitung seines 700 000 bis 850 000 Negative umfassenden Archivs